Wenn es gar nicht anders geht: Engagieren Sie einen Gärtner, der nur die schwereren Arbeiten, die einmal im Jahr anstehen, für Sie erledigt! Um die Feinarbeiten kümmern Sie sich dann.
Das heimische Grün ist für viele die Wohlfühloase schlechthin. Besonders für Senioren ist ein eigener Garten allerdings mit Herausforderungen verbunden. Wir geben Ihnen deshalb hier ein paar Tipps und Ideen, wie Sie Beet und Co. zu einem möglichst pflegeleichten Garten gestalten können.
Damit die Gartenarbeit im Alter nicht in ein kräftezehrendes Unterfangen ausartet, sollte ein Garten für Senioren pflegeleicht angelegt sein. So ist hier das automatische Bewässern oder zumindest das Vorhandensein eines langen Gartenschlauchs, mit dem Sie gießen können, besonders wichtig. Das mühsame Tragen schwerer Gießkannen sollte in einem seniorengerechten Garten ebenfalls der Vergangenheit angehören. Die folgenden Tipps gelten natürlich auch für die Vielbeschäftigten unter uns, die wenig Zeit und Muße haben, einen pflegeintensiven Garten zu betreuen.
Eine altersgerechte Gartengestaltung muss nicht nur pflegeleicht, sondern immer auch barrierefrei sein. Die Barrierefreiheit fängt bei der Beseitigung kleiner Stolperfallen wie Gartendekoration und herumliegender Gartenschläuche an und endet bei unebenen und rutschigen Wegen. Sollten Sie einen langen Gartenschlauch zur Bewässerung nutzen, achten Sie darauf, dass Sie diesen stets wieder einrollen und sicher aufbewahren können. Weitere Informationen über den barrierefreien Garten finden Sie hier.
Geben Sie Acht, dass alle Wege und Terrassen gut und sicher angelegt sind. Holzbeläge sind eher ungeeignet, da sie bei Nässe und Frost eine hohe Rutschgefahr bergen. Großformatige Beton- und Natursteine sind die bessere Wahl. Aber auch hier ist darauf zu schauen, dass Moos, Laub und etwaiges Fallobst regelmäßig entfernt werden, um die Sicherheit beim Gehen zu gewährleisten. Unebenheiten, wie lose Pflastersteine, sollten auf jeden Fall beseitigt oder neu befestigt werden. Weitere Infos zur Anlage und den Arten eines Gartenweges können Sie in unserem Artikel Der Gartenweg nachlesen.
Ein Seniorengarten muss nicht zwangsläufig nur aus wenig ausgesuchten Zierpflanzen bestehen, sondern kann durchaus auch als Nutzgarten betrieben werden. Wichtig ist hierbei nur, den Anbau von Obst und Gemüse möglichst einfach und barrierefrei zu gestalten. Für den Gemüseanbau sollten Sie sich generell für Hochbeete entscheiden, da Sie so lästiges Bücken vermeiden können.
Gleiches gilt für Umtopfen und andere kleinere Gartentätigkeiten. Diese sollten Sie stets an erhöhten Arbeitsflächen durchführen – nicht nur, um Ihren Rücken zu schonen, sondern auch um Stürze vorzubeugen. Eine Höhe von 85 cm wird in der Regel als Richtwert empfohlen. Die Höhe sollte jedoch der jeweiligen Körpergröße individuell angepasst werden.
Für den Obstanbau empfehlen sich Spalierobstbäume. Diese tragen durchaus üppig, hier entfallen aber alle - teilweise im Alter auch gefährlichen - Arbeiten, die Sie sonst mit großen Obstbäumen hätten.
Wenn es gar nicht anders geht: Engagieren Sie einen Gärtner, der nur die schwereren Arbeiten, die einmal im Jahr anstehen, für Sie erledigt! Um die Feinarbeiten kümmern Sie sich dann.
Das macht einen Garten altersgerecht:
Was in fast jedem Garten zu viel Arbeit führt, ist das lästige Unkraut jäten. Wer jedoch keinen Steingarten anlegen und auch nicht die chemische Keule auspacken will, muss andere Wege finden, Unkraut zu entfernen oder zu unterdrücken. Auch wenn kein Garten von Natur aus vollständig unkrautfrei ist, kann man Unkrautwuchs durch bewusste Bepflanzung zumindest unter Kontrolle halten. Zum einen können Sie hierfür auf Mulch zurückgreifen. Egal ob Rindenmulch, Mulch, Stroh, mit Kompost oder mit Split, eine Abdeckung des Bodens unterdrückt Unkraut. Das Ausbringen von Unkrautvlies ist ebenfalls eine nachhaltige Methode zur vorsorglichen Unkrautbekämpfung. Ebenso hilfreich und gleichzeitig ein schönes Blütenkleid ermöglichen Bodendecker. Storchschnabel oder Teppich-Golderdbeere sind hierfür bestens geeignet. Welche Maßnahmen Sie noch ergreifen können, um Unkraut vorzubeugen, können Sie in unserem Magazinartikel Unkraut vernichten ohne Chemie nachlesen.
Auch pflegeleichte Pflanzen tragen dazu bei, dass das heimische Grün weniger Pflegeaufwand mit sich bringt. So ist der regelmäßige Schnitt von Bäumen und Sträuchern eine zeit- und kraftaufwändige Angelegenheit, weshalb Sie eher auf robuste Pflanzen zurückgreifen sollten, bei denen kein Schnitt erforderlich ist. Am besten eignen sich hier Zierbäume, wie die Zierkirsche.
Auch langsam wachsende Sträucher, wie Flieder, Japan-Ahorn - auch Fächer-Ahorn genannt, roter Holunder oder immergrüner Rhododendron müssen nicht oder nur wenn gewünscht gestutzt werden. Sie bilden eine dichte Hecke und sind optimale sowie relativ anspruchslose, pflegeleichte Grenzbepflanzungen. Wer nicht auf Rosenduft verzichten möchte, sollte auf Sorten zurückgreifen, die sich selber ausputzen. Das heißt, sie werfen den gesamten Blütenstiel samt Blüte selbst ab, sodass diese im Sommer nicht geschnitten werden müssen. Ebenfalls wenig Arbeit verursachen Stauden. Pflegeleichte Stauden, wie beispielsweise Gelber Sonnenhut oder Frauenmantel sind nicht nur ein optischer Blickfang für mehrere Monate, sondern brauchen praktisch keine Pflege.
Eine insbesondere im Sommer durchaus zeitraubende Gartenarbeit ist das Rasenmähen. Daher ist es zu überlegen, ob Sie im Garten große Rasenflächen brauchen. Wenn nicht, sollten Sie auf diesen einfach verzichten bzw. die Rasenfläche durch Beete oder eine Terrasse deutlich minimieren. Für wen ein großer Rasen jedoch dazugehört, der kann über einen Mähroboter nachdenken, der die lästige Mäharbeit übernimmt. Oder aber Sie suchen jemanden, der beispielsweise als Mini- oder Ferienjobber diese Arbeit gegen ein kleines Taschengeld für Sie erledigen möchte. Denken Sie zudem daran, Rasenkanten, die etwas tiefer als der Rasen liegen, zu legen. Dies erleichtert das Mähen an den Kanten erheblich!
Damit Pflanzen leben, brauchen Sie Wasser. Natürlich braucht nicht jede Pflanze gleich viel Wasser, aber wenn Sie nicht nur Sukkulenten und Kakteen pflanzen möchten, müssen Sie an das regelmäßige Gießen – besonders im Sommer – denken. Um sich die Gartenarbeit etwas zu erleichtern, gibt es hierfür verschiedene ausgeklügelte Systeme zur Bewässerung, die sich steuern lassen. Diese gibt es in unterschiedlichen Preisklassen, aber wer nicht viel ausgeben will, kann auch schon im unteren Preissegment mit sogenannten Tropfschläuchen viel erreichen und dabei Geld sparen.
Auch ein Teich bringt viel Pflegeaufwand mit sich, wenn beim Anlegen des Gartenteichs auf bestimmte Kriterien nicht geachtet wird. Worauf Sie achten sollten, damit sich der Pflegeaufwand im Rahmen hält, können Sie in unserem Magazinartikel Gartenteich-Pflege nachlesen.
Ein nicht zu unterschätzender Aufwand ist auch die Gartenmöbelpflege. Wer nicht viel Zeit in die Pflege von Gartenmöbeln investieren kann oder will, sollte auf Materialien setzen, die witterungsbeständig und pflegeleicht sind. Kunststoff, Polyrattan, Edelstahl oder Aluminium sind allesamt Materialien, die äußerst pflegeleicht sind. Auch Loungemöbel aus dem hochwertigen Outdoor-Stoff Sunbrella brauchen keine Pflege, sind wasserabweisend, UV-beständig und zudem sehr bequem. Wem jedoch Naturmaterialien mehr zusagen, der sollte bei Möbeln aus Holz auf Teakholz-Gartenmöbel zurückgreifen. Denn diese sind von Natur aus sehr witterungsbeständig und brauchen nur gepflegt werden, wenn der honigfarbene Ton über Jahre hinweg erhalten bleiben soll.
Immer mehr Gartenmöbel-Hersteller bieten Gartenmöbel speziell für Senioren an. Diese haben meist eine höhere Sitzfläche, damit das Aufstehen aus Stuhl und Sessel erleichtert wird. Auch ist die Breite der Sitzfläche oft angepasst, was für ein komfortables Sitzen sorgt. Armlehnen, erleichtern das Aufstehen und Hinsetzen zusätzlich.
Seniorenliegen sind hier besonders gefragt. Sie stellen eine echte Erleichterung für den Alltag dar. Einfache Bedienbarkeit und Funktionalität sowie eine erhöhte Liegefläche erleichtern das Setzen und Aufstehen für ältere Personen ungemein. Meist verfügen die Liegen über zusätzlichen Komfort, zum Beispiel einer mehrfach verstellbaren Rückenlehne, praktische Rollen und einer veränderbaren Liegefläche.
Alles in allem lässt sich also ein pflegeleichter Garten ganz einfach neu- oder umgestalten. Und wer etwas Mühe in die Planung und Gartengestaltung investiert, wird hinterher mit umso mehr Zeit zum Entspannen und Genießen an der frischen Luft belohnt. Auf eine ansprechende und florale Gartengestaltung muss keineswegs verzichtet werden. Werden die Pflanzen mit Bedacht gewählt, wird auch das Pflegen des Gartens erheblich reduziert.
Planen Sie zurzeit einen Garten, der möglichst pflegeleicht ist, oder haben Sie Ihren Garten bereits derart umgestaltet? Berichten Sie uns von Ihren Plänen und weiteren Tipps! Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
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