Das heimische Grün ist für viele die Wohlfühloase schlechthin. Aber sei es im Alter oder, weil man beruflich sehr eingespannt sind, für viele ist ein eigener Garten mit zu viel Aufwand verbunden. Den können oder wollen viele nicht mehr aufbringen. Wir geben Ihnen deshalb hier ein paar Tipps und Ideen, wie Sie Beet und Co. zu einem möglichst pflegeleichten Garten gestalten können.
Was in fast jedem Garten zu viel Arbeit führt ist das lästige Unkraut jäten. Wer jedoch keinen Steingarten anlegen und auch nicht die chemische Keule auspacken will, muss andere Wege finden, Unkraut zu entfernen oder zu unterdrücken. Auch wenn kein Garten von Natur aus vollständig unkrautfrei ist, kann man Unkrautwuchs durch bewusste Bepflanzung zumindest unter Kontrolle halten. Zum einen können Sie hierfür auf Mulch zurückgreifen. Egal ob Rindenmulch, Mulch, Stroh, mit Kompost oder mit Split, eine Abdeckung des Bodens unterdrückt Unkraut. Das Ausbringen von Unkrautvlies ist ebenfalls eine nachhaltige Methode zur vorsorglichen Unkrautbekämpfung. Ebenso hilfreich, und gleichzeitig ein schönes Blütenkleid, ermöglichen Bodendecker. Storchschnabel oder Teppich-Waldsteinie sind hierfür bestens geeignet. Welche Maßnahmen Sie noch ergreifen können, um Unkraut vorzubeugen, können Sie in unserem Magazinartikel Unkraut vernichten ohne Chemie nachlesen.
Auch pflegeleichte Pflanzen tragen dazu bei, dass das heimische Grün weniger Pflegeaufwand mit sich bringt. So ist der regelmäßige Schnitt von Bäumen und Sträuchern ist eine zeit- und kraftaufwändige Angelegenheit, weshalb Sie eher auf robuste Pflanzen zurückgreifen sollten, bei denen kein Schnitt erforderlich ist. Am besten eignen sich hier Zierbäume, wie die Zierkirsche.
Auch langsam wachsende Sträucher, wie Flieder, Japan-Ahorn - auch Fächer-Ahorn genannt, roter Holunder oder immergrüner Rhododendron müssen nicht oder nur wenn gewünscht gestutzt werden. Sie bilden dichte Hecken und sind optimale sowie relativ anspruchslose, pflegeleichte Grenzbepflanzungen. Wer nicht auf Rosenduft verzichten möchte, sollte auf Sorten zurückgreifen, die sich selber ausputzen. Das heißt, sie werfen den gesamten Blütenstiel samt Blüte selbst ab, so dass diese im Sommer nicht geschnitten werden müssen. Ebenfalls wenig Arbeit verursachen Stauden. Pflegeleichte Stauden, wie beispielsweise Gelber Sonnenhut oder Frauenmantel sind nicht nur ein optischer Blickfang für mehrere Monate, sondern brauchen praktisch keine Pflege.
Eine insbesondere im Sommer durchaus zeitraubende Gartenarbeit ist das Rasenmähen. Daher ist es zu überlegen, ob Sie im Garten große Rasenflächen brauchen. Wenn nicht, sollten Sie auf diesen einfach verzichten bzw. die Rasenfläche durch Beete oder eine Terrasse deutlich minimieren. Für wen ein großer Rasen jedoch dazugehört, sollte über einen Mähroboter nachdenken, der die lästige Mäharbeit übernimmt. Oder aber Sie suchen jemanden, der beispielsweise als Mini- oder Ferienjobber diese Arbeit gegen ein kleines Taschengeld für Sie erledigen möchte. Denken Sie zudem daran, Rasenkanten, die etwas tiefer als der Rasen liegen, zu legen. Dies erleichtert das Mähen an den Kanten erheblich!
Damit Pflanzen leben, brauchen Sie Wasser. Natürlich braucht nicht jede Pflanze gleich viel Wasser, aber wenn Sienicht nur Sukkulenten und Kakteen pflanzen möchten, müssen Sie an das regelmäßige Gießen – besonders im Sommer – denken. Um sich die Gartenarbeit etwas zu erleichtern, gibt es hierfür verschiedene ausgeklügelte Systeme zur Bewässerung, die sich steuern lassen. Diese gibt es in unterschiedlichen Preisklassen, aber wer nicht viel Geld ausgeben will, kann auch schon im unteren Preissegment mit sogenannten Tropfschläuchen viel erreichen.
Wer diese Tipps bei Pflanzen im Rahmen der Gartengestaltung beachtet, hält sich ein Großteil der Gartenarbeit in einem überschaubaren Rahmen.
Auch ein Teich bringt viel Pflegeaufwand mit sich, wenn beim Anlegen des Gartenteichs auf bestimmte Kriterium nicht geachtet wird. Worauf Sie achten sollten, damit sich der Pflegeaufwand im Rahmen hält, können Sie in unserem Magazinartikel Gartenteich-Pflege nachlesen.
Ein nicht zu unterschätzender Pflegeaufwand ist auch die Gartenmöbelpflege. Wer nicht viel Zeit in die Pflege von Gartenmöbeln investieren kann oder will, sollte auf Materialien setzen, die äußerst witterungsbeständig und pflegeleicht sind. Kunststoff, Polyrattan, Edelstahl oder Aluminium sind allesamt Materialien, die äußerst pflegeleicht sind. Auch Loungemöbel aus dem hochwertigem Outdoor-Stoff Sunbrella brauchen keine Pflege, sind wasserabweisend, UV-beständig und zudem äußerst bequem. Wem jedoch Naturmaterialien mehr zusagen, der sollte bei Möbeln aus Holz auf Teakholz-Gartenmöbel zurückgreifen. Denn diese sind von Natur aus sehr witterungsbeständig und wollen nur gepflegt werden, wenn der honigfarbenen Ton über Jahre hinweg erhalten bleiben soll.
Damit die Gartenarbeit im Alter nicht in ein kräftezehrendes Unterfangen ausartet, sollte ein Garten für Senioren pflegeleicht angelegt sein. Die oben genannten Tipps gelten natürlich auch stets für einen seniorengerechten Garten. So ist hier das automatische Bewässern oder zumindest das Vorhandensein eines langen Gartenschlauchs, mit dem Sie gießen können, besonders wichtig. Das mühsame Tragen schwerer Gießkannen sollte in einem seniorengerechten Garten ebenfalls der Vergangenheit angehören.
Ein seniorengerechter Garten sollte aber nicht nur ein pflegeleichter, sondern immer auch barrierefrei sein. Die Barrierefreiheit fängt bei der Beseitigung kleiner Stolperfallen wie Gartendekoration und herumliegender Gartenschläuche an und endet bei unebenen und rutschigen Wegen. Sollten Sie einen langen Gartenschlauch zur Bewässerung nutzen, achten Sie darauf, dass sie diesen stets wieder einrollen und aufbewahren können. Weitere Informationen über den barrierefreien Garten finden Sie hier.
Geben Sie Acht, dass alle Wege und Terrassen gut und sicher angelegt sind. Holzbeläge sind eher ungeeignet, da sie bei Nässe und Frost eine hohe Rutschgefahr bergen. Großformatige Beton- und Natursteine sind hier die bessere Wahl. Aber auch hier ist darauf zu schauen, dass Moos, Laub und etwaiges Fallobst regelmäßig entfernt werden. Auch Unebenheiten, wie lose Pflastersteine, sollten auf jeden Fall beseitigt oder neu befestigt werden. Weitere Infos zur Anlage und den Arten eines Gartenweges können Sie in unserem Artikel Der Gartenweg nachlesen.
Ein Seniorengarten muss nicht zwangsläufig nur aus wenig ausgesuchten Zierpflanzen bestehen, sondern kann durchaus auch als Nutzgarten betrieben werden. Wichtig ist hierbei nur, den Anbau von Obst und Gemüse möglichst einfach und barrierefrei zu gestalten. Für den Gemüseanbau sollten Sie sich generell für Hochbeete entscheiden, da Sie so lästiges Bücken vermeiden können.
Gleiches gilt für Umtopfen und andere kleinere Gartentätigkeiten. Diese sollten Sie stets an erhöhten Arbeitsflächen durchführen – nicht nur, um ihren Rücken zu schonen, sondern auch um Stürzen vorzubeugen. Eine Höhe von 85 cm wird in der Regel als Richtwert empfohlen. Diese sollte jedoch der jeweiligen Körpergröße individuell angepasst werden.
Für den Obstanbau empfehlen sich Spalierobstbäume. Diese tragen durchaus üppig, hier entfallen aber alle - teilweise im Alter auch gefährlichen - Arbeiten, die Sie sonst mit großen Obstbäumen hätten.
Das macht einen seniorengerechten Garten aus:
Alles in allem lässt sich also ein pflegeleichter Garten ganz einfach neu- oder umgestalten. Und wer etwas Zeit in die Planung und Gartengestaltung investiert, wird hinterher mit umso mehr Zeit zum Entspannen im Freien belohnt. Auf eine ansprechende und florale Gartengestaltung muss keineswegs verzichtet werden, wenn die Pflanzen mit Bedacht gewählt und genügend gewässert werden.
Planen Sie zurzeit einen Garten, der möglichst pflegeleicht ist oder haben Sie Ihren Garten bereits derart umgestaltet? Berichten Sie uns von Ihren Plänen und weiteren Tipps! Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
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