Ohne regelmäßige Pflege kann Ihr Gartenteich aus dem biologischen Gleichgewicht geraten. Im schlimmsten Fall hilft nur noch eine Komplettrenovierung. Wir verraten in unserem Magazinartikel, wie Ihr Gartenteich weiterhin klar und algenfrei bleibt.
Es mag den einen oder anderen überraschen, doch die richtige Gartenteich-Pflege beginnt tatsächlich schon mit der richtigen Platzwahl. Zu hohe Hitze macht im Sommer nicht nur uns Menschen, sondern auch unseren Gartengewässern zu schaffen. Erwärmt sich das Wasser zu stark, sinkt der Sauerstoffgehalt und die Schadstoffmenge nimmt zu. Halbschatten ist also der ideale Platz für einen Gartenteich.
Wichtig ist außerdem, dass der Teich nicht am tiefsten Punkt des Gartens angelegt wird. Das würde dazu führen, dass bei Regen Gartenerde in Ihren Teich gespült wird. Diese hat dort allerdings nichts verloren. In Ihren Teich gehört nur wenig nährstoffarme Teicherde. Um zu verhindern, dass Gartenerde in Ihren Teich gespült wird, ist es auch hilfreich, die Teichfolie ein paar Zentimeter aus dem Boden herausragen zu lassen. Damit die Folie nicht auffällt können Sie sie zum Beispiel mit Steinen zudecken.
Auch die Größe Ihres Teichs ist wichtig. Er sollte weder zu klein noch zu flach sein. Als grobe Richtwerte sind hier 10-15 qm Größe, ca. 80-100 cm Tiefe und eine ungefähre Wassermenge von 5 000 Liter zu nennen. Sie sollten aber auch darauf achten, dass der Flachwasserbereich nicht zu klein ausfällt. Dieser Bereich ist für Sumpfpflanzen vorgesehen, welche dann sozusagen die natürliche Kläranlage Ihres Teiches bilden.
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Da eine zu hohe Konzentration von Nährstoffen wie zum Beispiel Stickstoff und Phosphat das Algenwachstum fördern und Ihren Teich zum Umkippen bringen können, gilt als kleine Faustregel für eine gute Teichpflege: Erstens Nährstoffe entziehen und zweitens verhindern, dass von außen zu viele Nährstoffe eindringen.
Doch wie entzieht man dem Teich unerwünschte Nährstoffe? Dafür haben Sie viele Helfer! Nämlich alle Pflanzen, die sich im und um das Wasser herum befinden. Diese brauchen die Nährstoffe um zu wachsen. Ein perfekter Kreislauf, den Sie damit unterstützen können, dass Sie die Pflanzen regelmäßig zurückschneiden.
Die zweite Komponente unserer Faustregel ist allerdings mindestens genauso wichtig: Würden Sie zum Beispiel die gelben Blätter Ihrer Seerosen nicht entfernen oder zulassen, dass sich Laub auf der Wasseroberfläche sammelt, sinken diese auf den Grund, wo dann sogenannter Faulschlamm entsteht. Dieser gibt nicht nur unerwünschte Nährstoffe an das Wasser ab, sondern lässt auch Faulgase entstehen.
Es gilt also Ihren Teich vor unerwünschten Eindringlingen wie Laub und anderen Pflanzenresten zu schützen. Dieses Thema ist natürlich besonders im Herbst aktuell. Ein wichtiges Teichzubehör ist hierbei ein Teichnetz. Dieses sollte spätestens Anfang September über den gesamten Teich gespannt werden. Wer hier besonders professionell vorgehen möchte, baut sich zum Beispiel aus Dachlatten ein Gestell, das einem Satteldach ähnelt. Wenn Sie das Teichnetz darüber spannen, sammelt sich das Laub nicht in der Mitte des Teiches, sondern rutscht an den Seiten ab. So können Sie es dann bequem am Ufer einsammeln.
Haben Sie Fische in Ihrem Teich, kann so ein Teichnetz auch Schutz vor ungewollten Angriffen von Vögeln oder Katzen bieten. Es ist daher gut sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen welchen vielfältigen Zweck Ihr Teichnetz erfüllen soll. Die verschiedenen Hersteller unterscheiden sich nämlich stark in Ihrer Qualität und verwenden unterschiedliche Materialien.
Auch im Sommer, mag sich hier und da das eine oder andere Blatt auf Ihren Teich verirren und auch wenn das biologische Gleichgewicht in Ihrem Teichwasser gut ist, entstehen gerade in dieser Jahreszeit durch die hohen Temperaturen trotzdem einige Fadenalgen. Weder verirrte Blätter, noch Fadenalgen richten schlimmen Schaden an, wenn Sie sie regelmäßig entfernen. Am einfachsten geht das mit einem Teichkescher. An einer Teleskopstange befestigt ist der Teichkescher ein super Hilfsmittel, um alles Unerwünschte von der Wasseroberfläche zu entfernen. Halten Sie Fische in Ihrem Teich, ist es von Vorteil besonders feinmaschige Kescher zu verwenden, da Sie Ihre Fische so vor Verletzungen bewahren. Zur Algenentfernung gibt es auch noch spezielle Algenbürsten, mit denen sich Fadenalgen durch Aufwickeln leicht entfernen lassen. Eine Beratung vom Fachmann hilft Ihnen sicher das richtige Hilfsmittel für Sie zu finden.
Wenn Sie ungewollten Schlamm vom Boden Ihres Teiches entfernen wollen, sollten Sie hierfür einen Bodenkescher verwenden. Diese haben eine verstärkte Aufnahme, die verhindert, dass der Kescher durch das Gewicht des Schlamms kaputt geht. Egal wie gut man seinen Gartenteich pflegt, komplett lässt sich die Bildung von Faulschlamm nicht verhindern. Schon Pollen, Staub und Pflanzensamen tragen mit zu seiner Entstehung bei. Befinden sich nur kleine Mengen Faulschlamm auf dem Grund Ihres Teiches, ist das nicht problematisch. Diese lassen sich leicht mit einem Bodenkescher entfernen. Ist die Schicht jedoch schon dicker, steigen immer mal wieder Faulgase in Form von Blasen an die Wasseroberfläche. Spätestens dann ist es wichtig den Faulschlamm abzusaugen.
Hierfür können Sie sich im Fachhandel einen sogenannten Teichschlammsauger ausleihen. Das sind spezielle Sauger, die den Schlamm samt Wasser einsaugen, den Schlamm in einem Behälter sammeln und das gereinigte Wasser durch einen Schlauch in den Teich zurückführen. Der Faulschlamm ist aber keines falls Müll. Er ist sehr nährstoffreich und kann deswegen entweder dünn auf den Kompost oder unter die Obstbäume verteilt werden und dient so als organischer Dünger. Die richtige Jahreszeit für so eine „Grundreinigung“ ist der Frühling, noch bevor die Wassertemperatur über 10 Grad Celsius steigt. Ist die Wassertemperatur nämlich höher werden die ungebundenen Phosphate im Faulschlamm freigesetzt, was dann zur Algenblüte führt.
Besonders wenn Sie Fische in Ihrem Gartenteich haben ist eine gelegentliche Reinigung der Filteranlage sehr wichtig. Mit dem Kot und den Futterresten der Fische verhält es sich nämlich genauso wie mit Blättern, Pollen und Co. Alles sammelt sich am Boden des Gartenteichs und trägt zur Entstehung von Faulschlamm bei. Besitzen Sie eine Filteranlage mit Filterschwämmen ist es wichtig, diese nur auszuwringen und nicht mit klarem Wasser durch zu spülen. In den Filterschwämmen sitzen nämlich Bakterien, die das Teichwasser von Schmutzpartikeln befreien. Um ein möglichst natürliches biologisches Gleichgewicht zu schaffen, ist es am besten nur so viele Fische zu halten, wie auch ohne Zufütterung überleben können. Damit vermeiden Sie unnötig viele Ablagerungen.
Kontinuierliche Pflege hilft eine vollständige Renovierung Ihres Teichs zu vermeiden und möglichst lange Freude an Ihrem kleinen, privaten Idyll zu haben.
Gibt es noch weitere nützlich Tipps zum Thema Garten-Teich-Pflege, dann lassen Sie es uns gerne wissen. Wir sind gespannt und freuen uns auf Ihre Kommentare!
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