Sie sind erfolgreicher Häuslebauer und blicken nun voller Stolz auf ein brachliegendes Fleckchen Erde vor Ihrer Haustüre? Oder möchten Sie Ihren bereits bepflanzten Außenbereich erneuern? Wir führen Sie Schritt für Schritt durch die Gartenplanung und zeigen Ihnen, wie Sie am besten vorgehen.
Nach dem Hausbau ist vor der Gartenplanung. Hat man doch so viel Liebe und Mühe in die Verwirklichung seines Eigenheims gesteckt, so ist die Gestaltung eines schönen Gartens nun das Tüpfelchen auf dem i. Denn der eigene Garten avanciert immer mehr zum grünen Wohnzimmer und dem place to be während der warmen Sommermonate. Vor allem seit der Pandemie hat der eigene Außenbereich immer mehr an Bedeutung gewonnen, denn Urlaub in der heimischen Gartenidylle ist immer möglich. Egal was Sie vorhaben, ob grüne Wohlfühloase oder Abenteuerspielplatz für die Kids – verpassen Sie Ihrem neuen Garten den Anstrich, den Sie gerne hätten. Das wichtigste ist dabei die Planung Ihres Gartens, denn gute Planung ist bereits die halbe Miete!
Ist die Welt der Landschaftsarchitektur absolutes Neuland für Sie? Dann kein Grund zur Sorge. Es reicht das kreative Potenzial, das bereits in Ihnen schlummert. Bevor Sie sich nun voller Tatendrang in die Arbeit stürzen, ist es ratsam, einen Plan zu erstellen. Bringen Sie all Ihre Ideen zu Papier und finden Sie heraus, was sich in Ihrem Garten verwirklichen lässt und was (noch) nicht.
Schritt 1 in der Planung Ihres Traumgartens ist das Erstellen einer Skizze. Darin sollten sich alle bereits vorhandenen Abmessungen wiederfinden wie Grundstückslänge, Hauslänge sowie der Abstand von den Hausecken zur Gartengrenze. Bestenfalls entnehmen Sie die Maßangaben dem Grundrissplan Ihres Grundstückes. Andernfalls müssen Sie die wichtigsten Strecken per Hand ausmessen. Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, sollte das Maßband eine Länge von mindestens 20 m haben. Haben Sie alle Daten zur Hand, brauchen Sie nun Stift und Millimeter- oder Kästchenpapier. Darauf werden alle Maße maßstabsgetreu übernommen. Bewährt hat sich ein Maßstab von 1:100, das heißt, 1 Zentimeter auf dem Papier entspricht 1 Meter in der Natur. Bei kleineren Gärten erleichtert ein Maßstab von 1:50 das Zeichnen.
Falls Sie Ihren Garten nicht komplett neu anlegen, übernehmen Sie gleich sämtliche Objekte, die bleiben sollen. Bitte überlegen Sie sich jetzt gut, was nicht mehr gebraucht wird.
Bedenken Sie: Wie ist der Zustand der Bäume, die Sie behalten wollen? Sollen Terrasse und Beete so bleiben wie sie sind oder sollen sie versetzt, verkleinert oder vergrößert werden? Muss der Teich in Ihrem Garten renoviert oder umgestaltet werden?
Verändert sich die Wegeführung auf Ihrem Grundstück, müssen Sie den verdichteten Boden erst tiefgründig lockern, bevor Sie ihn bepflanzen können?
Auf einem separaten Papier notieren Sie nun alles, was Ihnen wichtig ist und Sie gerne in Ihrem Garten hätten – egal ob es sich auf Anhieb realisieren lässt oder nicht. Wird es bei der Gartenplanung von Anfang an berücksichtigt, stehen die Chancen besser, dass Ihr Wunsch in Erfüllung geht. Auch wenn der Pool oder die Outdoorküche momentan noch das Budget sprengen, reservieren Sie dafür einen Platz in Ihrem Garten. Andernfalls könnte es zu aufwendigen und kostspieligen Umbauarbeiten kommen.
Wenn die Liste steht, kommt die bereits erstellte Skizze wieder ins Spiel. Darin finden nun alle Gartenelemente auf der Wunschliste ihren Platz. So sehen Sie, was sich kombinieren und am besten umsetzen lässt.
Beginnen Sie mit der Gartengrenze. Wichtig ist hierbei, dass Sie sich vorab über die örtlichen Baubestimmungen informieren. Denn Höhe, Breite und Gestaltung des Zauns liegen Ihnen nicht komplett frei. Die Regelungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Für die weitere Planung ist es sinnvoll, den Sonnenstand zu verschiedenen Tageszeiten zu beobachten. Denn für den neuen Sitzbereich, den Sonnenschutz, Pool oder die Lage der Beete müssen Sie genau wissen, was Schatten beziehungsweise Sonne benötigt. So erkennen Sie schnell, welcher Bereich und welche Größe für die verschiedenen Gartenelemente am vorteilhaftesten ist und auch, auf was Sie platzmäßig leider verzichten müssen.
Große Gärten gestalten Sie am besten so, dass der praktische Nutzen nicht zu kurz kommt. Beispielsweise ist es eine gute Idee, wenn sich Küchenkräuter und Gemüsebeete in der Nähe Ihrer Küche befinden.
Möchten Sie sich eine Outdoorküche anschaffen, dann kann Ihnen unser Magazinartikel Wie eine Outdoorküche planen? weiterhelfen.
Jetzt haben Sie einen groben Überblick, wie Ihre zukünftige Gartengestaltung aussehen könnte. Im nächsten Planungs-Schritt gehen Sie ins Detail. Nun legen Sie sich auch auf einen bestimmten Gartenstil fest. Für ein harmonisches Gesamtbild sollte dieser zum Stil des Hauses passen. Sie können gerne unser Online-Magazin nach einem passenden Gartenstil durchstöbern. Ein guter Startpunkt ist die Terrasse. Da diese als Erweiterung des Innenraumes dient, ist die Terrasse am einfachsten zu gestalten. Entscheiden Sie sich für Größe, Materialien und Sonnenschutz und ob der Übergang von der Terrasse zum Garten aus Treppen oder Wegen bestehen soll. Ebenso werden Wegeführung, Form und Größe der Beete und des Gartenhauses fix. Denken Sie auch hier praktisch: Je öfter die Wege genutzt werden, desto robustere Materialien (Pflaster- oder Natursteine) sollten Sie wählen. Eher selten genutzte Wege können aus Rindenmulch, Kies oder Split bestehen. Damit diese auch Regen standhalten, ist eine seitliche Randeinfassung wichtig. Schwebt Ihnen ein Outdoor-Homeoffice vor, dann sollten Sie dies in der Gartenplanung jetzt unbedingt konkretisieren. Nützliche Infos hierzu finden Sie in unserem Magazinartikel Grün, Grüner, Gartenbüro.
Entscheidend ist auch die Frage nach der Rasenfläche. Soll es ein gesäter Rasen werden oder doch lieber ein Rollrasen?
Pflanzen Sie Sträucher um Ihre neue Sitzgelegenheit am Teich oder unter einem Baum, dienen diese als praktischer Wind- und kleiner Sichtschutz. Sorgen Sie für einen ebenen Untergrund, damit Tisch und Stühle einen festen Stand haben.
Ein wichtiger Punkt ist auch die Art des Sichtschutzes: Hecke oder Bambus, geflochtene Weide oder Haselnuss, Gabionen, Holz oder doch lieber Kunststoff? Bedenken Sie Pflegeaufwand und Preis, bevor Sie sich entscheiden.
Wenn Sie sich bei der Materialauswahl am gewählten Gartenstil orientieren, schaffen Sie eine einheitliche Optik.
Bei der Pflanzenauswahl ist es wichtig, die Licht- und Bodenverhältnisse zu berücksichtigen. Es gibt Pflanzen, die sehr viel Sonne benötigen, andere wiederum gedeihen auch gut an schattigen Plätzen. Egal ob Sie einen Nutzgarten oder Ziergarten gestalten, am besten planen Sie zuerst Bäume, dann Sträucher, Rosen, Stauden, Einjährige und zu guter Letzt Zwiebelgewächse. Überlegen Sie sich ein Konzept, sonst kann es schnell zu bunt und unruhig werden. Inspiration können Sie sich beispielsweise bei den "offenen Gartenpforten" in Ihrer Region holen – oder bei Ihren Nachbarn. Um ein passendes Blumen-Farbkonzept zu finden, ziehen Sie einfach den Farbkreis zurate. Für starken Kontrast sorgen Farbtöne, die im Kreis gegenüberliegen. Für einen weicheren Übergang sorgen nebeneinanderliegende Farben. Überlegen Sie auch welche Wirkung Sie erzielen wollen, denn jeder Farbton weckt eine andere Emotion in uns.
Der Vorgarten ist die Visitenkarte des Hauses und führt stilmäßig zum Hauptgarten hin. Ansprechende Ideen hierzu finden Sie in unserem Magazinartikel Ideale Pflanzen für Ihren Vorgarten.
Ist Ihnen die Gartenplanung auf Papier zu oldschool, finden Sie im Internet auch Online-Gartenplaner in 2D und 3D. Manche Online-Anwendungen sind sogar kostenfrei.
Sind Sie gerade dabei, Ihren Garten zu planen oder Ihren alten Außenbereich neu zu gestalten? Oder haben Sie bereits Erfahrung im Garten planen? Dann teilen Sie doch gerne in den Kommentaren Ihre Tipps und Tricks mit uns.
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