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Gelten die Weisheiten von gestern auch noch für heute?

Bauernregeln

Aktualisiert am: 28.08.2021
|
6 Min
|
Von: Laurien Rudhardt
Laurien Rudhardt
Aktualisiert am: 28.08.2021
|
6 Min

Vor den Zeiten moderner Technik, waren Bauernregeln für das Überleben wichtig. Aber sind die althergebrachten Reime auch heute noch anwendbar?

Sprichwörter und Reime erfreuen sich allgemein großer Beliebtheit. Doppelter Nutzen entsteht, wenn die Verse auch noch Wissen vermitteln. Genau das lassen die althergebrachten Bauernregeln vermuten.

Laut Bauernregel sind bestimmte Wetterlagen an konkreten Tagen, Wochen oder Monaten richtungsweisend für künftige meteorologische Ereignisse. Ziel war und ist es, die Regeln zu beachten und dank der Einhaltung eine gute Ernte einzubringen.

Bestimmt kennt jeder mindestens eine der bekannten Weisheiten rund ums Wetter. Kein Wunder, denn dank der Reime bleiben sie leicht im Gedächtnis haften und sind dadurch nach wie vor in aller Munde.

Doch wie zuverlässig sind die volkstümlichen Vorhersagen wirklich? Haben sich die weisen Sprüche bis heute bewährt?

Wo fanden die Wetterregeln ihren Ursprung?

Wird der Winter kalt und der Sommer warm oder andersherum? Wann gibt es Schnee, Regen und wann Sonnenschein? Diese Fragen mag so manchem Bauer schlaflose Nächte bereitet haben.

Es macht den Anschein, als gäbe es Bauernregeln seit dem es Menschen gibt. Denn vor den Zeiten moderner Technik, war es überlebenswichtig auf die Natur zu achten um Rückschlüsse auf das Wetter ziehen zu können.

Schon zu biblischen Zeiten finden wir dafür Anhaltspunkte. In Lukas 12:54, 55 heißt es: „Wenn ihr im Westen eine Wolke aufsteigen seht, sagt ihr sofort: ‚Ein Unwetter zieht auf‘, und so kommt es. Und wenn ihr seht, dass Südwind weht, sagt ihr: ‚Es gibt eine Hitzewelle‘, und es trifft ein." 

Bauernregeln existieren also schon seit Menschengedenken. Sie entstanden durch gute Beobachtung und jahrelangen Erfahrungswerten. Der prüfende Blick des Landwirts gen Himmel, war unabdingbar für eine gute Feldarbeit und einen hohen Ernteertrag. Dieses wertvolle Wissen wurde an die nachfolgenden Generationen weitergegeben.

Damit sich die damaligen Landsleute die Regeln besser merken konnten, kam die Idee auf, sie in Reimen zu verfassen. Mit Erfolg - denn viele dieser Verse haben dadurch bis heute überlebt und sind uns noch gut bekannt. 

Welche Wetterpropheten gibt es? 

Monate und Jahreszeiten

Die Anhaltspunkte für die Wettervorhersage können ganz verschieden sein. Einige Bauernregeln beziehen sich auf die einzelnen Monate, andere auf Frühling, Sommer, Herbst oder Winter.

  • "Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbares Jahr mit üppigem Klee."
  • "Hat der November einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart."
  • "Stellt im August sich Regen ein, so regnet's Honig und guten Wein."
  • "Dezember, kalt mit Schnee tut dem Ungeziefer weh."
  • "Regnet's am ersten Maientag, viele Früchte man erwarten mag."

Lostage

"Die Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie."

Bei anderen Bauernregeln sind für die Wetterprophetie konkrete Tage ausschlaggebend. Diese Fixtage - wie die gerade erwähnten Eisheiligen - sollen richtungsweisend für die Zukunft des Wetters sein. Man nennt sie Los- oder Lurtage. Sie bestimmen wann bzw. welche landwirtschaftlichen Tätigkeiten, wie Aussaat oder Ernte, erledigt werden sollten. 

Schon gewusst?
Insgesamt gibt es 84 Lostage pro Jahr. Die bekanntesten Lostage sind: Maria Lichtmess (02. Februar), die Eisheilgen (11.-14. Mai), Siebenschläfer (27. Juni), Sankt-Martins-Tag (11. November) und die zwölf Tage zwischen Weihnachten und Dreikönigstag. Die meisten der richtungsweisenden Tage orientieren sich am Heiligenkalender des Kirchenjahrs. Deshalb sind sie oft nach Heiligen benannt.  

Fiel eine bestimmte Wetterlage auf einen dieser Fixtage, hatte das - nach Meinung der Bauern - einen Einfluss auf den weiteren Witterungsverlauf.

  • "Gibt es Regen zu Sankt Nicolaus wird der Winter streng und graus."
  • "Ist’s an Sankt Georgi warm und schön, wird man noch rauhe Wetter seh’n."
  • "Sankt Johannis trocken und warm, macht den Bauern nicht arm."
  • "Regen am Sankt-Wolfgangs-Tag, gut für das nächste Jahr sein mag."

Pflanzen und Tiere 

Auch Flora und Fauna bilden einen großen Bestandteil der alten Bauernregeln. Sie dienen gerne als Botschafter, was die Voraussage des Wetters betrifft. 

Einige Beispiele dafür sind: 

  • "Wenn Spinnen in die Häuser kriechen, sie einen kalten Winter riechen."
  • "So hoch der Schnee, so hoch das Gras."
  • "Früher Vogelsang macht den Winter lang."

 

 

Ist auf die Wetter-Weisheiten der Bauern auch heute noch Verlass?

Leider ist die Trefferquote der traditionellen Wetterregeln heutzutage nicht mehr allzu hoch. Verschiedene Umstände lassen die Bauernregeln mittlerweile veralten.

Regionale Unterschiede

So unterschiedlich das Wetter in den verschiedenen Regionen und Ländern der Erde ist, so unterschiedlich ist auch die Anwendung von Bauernregeln. Die Bauernregel kann deshalb nicht pauschal auf jeden Ort angewendet werden. Eine Hilfe ist es, das Entstehungsgebiet der jeweiligen Regel ausfindig zu machen. Ohne diese Hintergrundinformation ist der Reim allerdings wertlos. 

Kalenderreform

1582 revidierte Papst Gregor der XIII. den bestehenden julianischen Kalender. Der neue Kalender wurde um zehn Tage verkürzt und brachte dadurch viele Bauernregeln aus ihrem Konzept. Das hatte nämlich erhebliche Auswirkungen auf die ursprünglichen Lostage des Bauernkalenders.

Eine der bekanntesten Bauernregeln ist der Siebenschläfertag. Er soll Auskunft darüber geben, wie der Witterungsverlauf der nächsten sieben Wochen wird. Ursprünglich wurde er auf den 27. Juni datiert. Nach der Kalenderreform müsste er jetzt auf den 07. Juli fallen. 

Klimawandel

Die Erderwärmung lässt die Bauernregeln ebenfalls veralten. Auch in Europa ist der Wandel deutlich zu spüren und verändert Blüte bzw. Erntezeit. 

Die gute Nachricht: Ein paar der nostalgischen Weisheiten sind noch immer recht zuverlässig.

Altbewährte Bauernregeln 

  • "Abendrot gut Wetter-Bot, Morgenrot schlecht Wetter droht": Diese Regel ist ein meist zutreffender Prophet, der anzeigt, ob es am nächsten Tag Regen gibt oder ob es klar wird und die Sonne scheint.
  • "Mairegen bringt Segen":  Regnet es viel im Mai, umso besser die Ernte im Sommer.
  • "Wenn die Schwalben hoch am Himmel kreisen, sie weiter auf schönes Wetter hinweisen, doch fliegen sie am Boden tief, dann hängt der Wettersegen schief": Schwalben fressen Insekten. Bevor es regnet, bewegen sich die kleinen Tierchen, die zur Nahrung dienen, näher am Erdboden. Bei Sonne sind sie weiter oben unterwegs. 

Die lustigsten Bauernregeln

Auch wenn nicht unbedingt nutzbringend, sorgen die alten Volksregeln zumindest für ein Schmunzeln im Gesicht. 

  • "Ist der Hahn heiser, kräht er morgens etwas leiser."
  • "Trinkt der Bauer und fährt Traktor, wird er zum Gefahrenfaktor."
  • "Droht der Bauer mit der Rute, zieht die Stute eine Schnute!"
  • "Sind die Eier plötzlich eckig, geht's den Hühnern ganz schön dreckig."
  • "Muht die Kuh laut im Getreide, war ein Loch im Zaun der Weide."

Ganz gleich, ob bereits überholt oder noch immer anwendbar. Die teils sehr amüsanten Wetterprognosen haben eines gemeinsam: Sie sind ein wertvolles sprachliches Erbgut, das uns über all die Jahrhunderte erhalten geblieben ist. 

Zudem erinnern sie uns daran, die Natur wieder bewusst wahrzunehmen. 

 

Und wer weiß, vielleicht ergeben sich dadurch ganz eigene Wetter-Weisheiten, auf die wir uns einen Reim bilden können. 

"Ob Regen, Schnee, ob Sonnenschein, egal wie's Wetter wird gedeih'n,

an Bauernregeln uns erfreu'n, sie zu Lesen sicher nicht bereu'n."


Laurien Rudhardt
verfasst vonLaurien Rudhardt

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