Igel behausen ein Revier von bis zu einem Quadratkilometer. Da sie aber kein ausgeprägtes Territorialverhalten aufweisen, können sich die Reviere untereinander auch überlappen.
Für viele läutet er durch sein scheinbar plötzliches Auftreten den Herbst ein. Besonders Laubhaufen und Hecken sind sein Territorium, in denen er sich durch sein prächtiges Stachelkleid vor Angreifern schützt. Die Rede ist natürlich von dem Igel. Was Sie tun können, damit er es sich im Garten gemütlich macht oder falls er Hilfe braucht, lesen Sie hier.
Igel gehören zur Familie der Säugetiere und sind in unserer Gegend sehr verbreitet. Der bekannteste Vertreter der Igelfamilie in Europa ist der Braunbrustigel. Dieser hat eine Lebenserwartung von bis zu 16 Jahren und ist außerhalb der Paarungszeit ein strikter Einzelgänger.
Seine täglichen Aufgaben hat der Igel nach den vier Jahreszeiten aufgeteilt: Im Frühjahr sammelt er Materialien für seinen Nestbau, um dort im Sommer seine Jungtiere aufzuziehen. Den Herbst verbringt das Tier damit Nahrung zu suchen, um den Winter über Winterschlaf zu halten. Diesen hält der Igel von November bis März, beziehungsweise sobald die Temperatur unter 5 Grad fällt. Der Winterschlaf kann bei steigenden Temperaturen auch unterbrochen werden, wobei das den Igel sehr viel Energie kostet und er sich danach sofort auf Nahrungssuche begeben muss.
Igel behausen ein Revier von bis zu einem Quadratkilometer. Da sie aber kein ausgeprägtes Territorialverhalten aufweisen, können sich die Reviere untereinander auch überlappen.
Als Lebensraum bevorzugen Igel die unberührte Natur. Sie leben in Laubwäldern, auf kleine Felder oder Lichtungen - überall wo sie Material zum Bauen ihrer Nester finden können. Die natürlichen Verstecke eines Igels bestehen meist aus Laubhaufen, Hecken, Gebüsch oder alten Holzstapeln. Durch die massive Eingrenzung der meisten Wälder, landet er auf seiner Suche nach Unterschlupf mittlerweile aber meist in den Gärten von Wohnsiedlungen.
Sollten Sie also einen Igel in Ihrem Grundstück umherstreifen sehen, ist das ein Zeichen für einen besonders gesunden und reichhaltigen Garten. Sie können sich außerdem glücklich schätzen: der Igel gilt durch seine Vorliebe für Insekten als kostenfreie Schädlingsbekämpfung und rettet Ihre Pflanzen vor Befall.
Aber wie erkenne ich, ob es sich ein Igel in meinem Garten gemütlich gemacht hat? Da Igel dämmerungs- und nachtaktiv sind, können Sie sich hierfür entweder zeitgleich auf die Lauer legen und warten oder den Garten tagsüber nach Indizien absuchen. Ein eindeutiger Hinweis auf einen Igel sind besonders: Kotspuren.
Wussten Sie, dass der Igel 5000 bis 7000 Stacheln und dadurch fast keine natürlichen Feinde hat? Tatsächlich müssen sich Igel lediglich vor großen Vögeln oder Tieren mit langen Krallen in Acht nehmen, während der Mensch beinahe seine größte Angst sein sollte. Nicht nur die Gefahr durch den Straßenverkehr spielt hier eine große Rolle - auch die Überfürsorge der Menschen. Obwohl sich der Igel nicht gerne streicheln lässt und so kaum durch Zuneigung punkten kann, schafft er es durch seine schwarzen Kulleraugen meist ungewollt beim Menschen Mitleid zu erregen.
Da Igel auf der Suche nach Nahrung eine Strecke von bis zu zwei Kilometer zurücklegen können, genügt es meist, den vermeintlich verwaisten Igel lediglich in eine nahegelegene Hecke in Sicherheit zu bringen. Auch wenn Sie sich also sicher zu sein scheinen, dass der Igel Sie soeben hilfesuchend angeblinzelt hat, sollten Sie unbedingt zuerst mit Fachleuten in Rücksprache gehen. Holen Sie sich dafür den Rat von Experten bei Pro Igel e.V. ein oder fragen Sie einfach bei Tierheimen/Tierärzten in der Umgebung nach.
Da der Igel immer mehr aus seinem natürlichen Lebensraum verdrängt wird, ist es umso wichtiger den eigenen Garten igelfreundlich zu gestalten, damit er die kalte Jahreszeit gut übersteht. Um dem Igel in Ihrem Garten etwas Heimatgefühl zu schenken, braucht es meist nicht viel. Erklären Sie eine abgelegene Ecke Ihres Grundstückes doch einfach zur „Igelecke“ und verlagern Sie Laubhaufen oder Grasschnitte dorthin. Dadurch helfen Sie Ihrem stacheligen Freund bereits ungemein bei seiner Winterquartier-Vorbereitung. Wie Sie Gartenabfälle richtig im eigenen Garten entsorgen, können Sie in gleichnamigen Magazinbeitrag nachlesen.
Alternativ können Sie dort auch ein kleines Igelhaus positionieren.
Da Igel Einzelgänger sind und folglich nur ein Igel das Haus bezieht, sollte ein Igelhaus spätestens Anfang November aufgestellt werden.
Igelhäuser gibt es im Herbst in fast allen gängigen Supermarktketten oder Baumärkten zu erwerben. Falls Sie aber über etwas handwerkliches Geschick verfügen, ist so ein kleines Häuschen auch ganz schnell selbstgebaut – übrigens eine schöne, herbstliche Bastelidee mit Kindern! Sie müssen dafür lediglich einen kleinen Kasten aus Holz bauen, der mit einem Eingang in Igel-Größe versehen ist. Diese Hütte wird dann reichlich mit Laub, Stroh, Einstreu oder Ähnlichem befüllt und findet danach ihren Platz in der Igelecke. Damit der Igel während seines Winterschlafs auch Wasser lassen kann, wäre es von Vorteil, unter der Hütte ein kleines Loch zu graben und es mit Kieselsteinchen oder Sand aufzufüllen. Damit die Hütte auch etwas vor dem kalten Herbstwind geschützt ist, können Sie sie nun noch mit Laub zudecken oder direkt in einer Hecke verstecken.
Igel sollten nur in Ausnahmefällen im Haus überwintern. Wenn das Tier im Winter noch auf der Suche nach Nahrung ist, unterernährt oder krank aussieht, ist dies aber wahrscheinlich ein Zeichen dafür Hilfe zu holen.
Untergewichtige Tiere erkennt man an einer Einbuchtung hinter dem Kopf, der sogenannten "Hungerlinie".
Kranke Igel wirken apathisch und rollen sich bei Berührung nicht zusammen, ihre Augen sind eingefallen und schlitzförmig. Achten Sie hier vor der Begutachtung des Tieres durch einen Tierarzt besonders auf möglichen Parasitenbefall.
Tragen Sie zu Ihrem eigenen Schutz immer Handschuhe beim Umgang mit Igeln, um Krankheitsübertragungen zu verhindern!
Je schlechter der allgemeine Gesundheitszustand eines Igels ist, desto eher ist er von Flöhen, Würmern oder Ähnlichem befallen. Gerade wenn Sie ein eigenes Haustier haben - sprich Hund oder Katze - sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen, um eine Übertragung zu vermeiden.
Um die Igel bei Nahrungsknappheit zu unterstützen, können Sie ihm einen kleinen Fressnapf in den Garten stellen.
Auf seiner Speiseliste stehen:
Damit der Igel nicht verdurstet, können Sie ihm außerdem ein Schälchen frisches Wasser anbieten.
Füttern Sie dem Tierchen keine Essensreste, Süßes, Gewürztes oder Futter, welches Getreide, Nüsse und Obst enthält. Geben Sie Igeln außerdem auf keinen Fall Milch! Der darin enthaltene Milchzucker ist für sie unverdaulich und führt zu Durchfall. Schlimmstenfalls verlieren sie dadurch so viel Flüssigkeit, dass sie austrocknen und sterben.
Damit der Start in den Winterschlaf nicht verzögert wird, füttern Sie den stacheligen Kameraden nicht allzu lange durch. Denn der Nahrungsmangel ist ausschlaggebend für den Winterschlaf.
Haben Sie schon einmal einem Igel bei seinen Winterschlaf-Vorbereitungen geholfen? Lassen Sie es uns doch gerne in einem Kommentar wissen!
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