Vor kurzem erreichte uns die Frage eines Kunden, ob und inwiefern hochwertige Sonnenschirme eigentlich wasserdicht sind. Lesen Sie hier die Antwort!
Sommer, Sonne, Sonnenschirm - dieser Dreiklang ist für die meisten untrennbar miteinander verbunden. Aber nach jeder Hitzeperiode folgt irgendwann auch mal ein Regenschauer. Vor kurzem erreichte uns daher die Anfrage eines Kunden, inwiefern Sonnenschirme eigentlich wasserdicht sind.
„Letztens wurde ich bei unserer Gartenparty von einem heftigen Platzregen überrascht. Unser günstiger Schirm vom Discounter hat diesem nicht lange Stand gehalten. Da habe ich mich gefragt, ob ein hochwertiger Sonnenschirm besser vor Regen schützt oder ob auch da das Wasser gleich durchdringt? Gibt es hier Unterschiede in der Qualität? Oder ist kein Sonnenschirm wasserdicht?“
Die Frage lässt sich nicht klar mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten. Inwiefern ein Sonnenschirm wasserdicht ist, hängt von der Qualität und Verarbeitung des Schirmdachs und dem regelmäßigen Auftragen eines Imprägniermittels ab. Schirmdächer gibt es in unterschiedlichen Materialien. Dabei gibt es drei verschiedene Stoffarten:
Mehr zur Qualität von Schirmbezügen lesen Sie auch in unserem Magazinartikel „Der perfekte Sonnenschirmbezug“. Die Angabe über die Höhe der Wassersäule ist ein weiteres wichtiges Indiz dafür, wie regenresistent der Schirm im Garten tatsächlich ist.
Die Wassersäule zeigt an, welchem Druck das Material standhält, bevor Feuchtigkeit ins Innere des Stoffs gelangt. Umso höher der Wert, desto dichter ist der Schirmstoff. Der Wert gibt also Aufschluss über die Widerstandsfähigkeit des Produkts gegenüber Regen. Die Angabe erfolgt in Millimeter Wassersäule (mm WS).
Zum Vergleich: Die Europäische Norm EN 343:2003 legt fest, dass Regenjacken und -hosen (Bekleidung der Kategorie 2) einen Wert von 800 mm WS erreichen müssen, um sie als wasserdicht bezeichnen zu können. Bei Bekleidung der Kategorie 3, die einen höheren Anspruch erfüllen muss, gilt die Kleidung erst ab 1300 mm WS als wasserdicht.
Schirmstoffe müssen nicht die hohen Anforderungen einer Outdoor-Bekleidung erfüllen. Deshalb reichen bei Schirmdächern auch niedrigere Werte aus, um dem Regen zu trotzen. Als wasserabweisend gelten Stoffe mit einer Wassersäule ab 250 mm. Hier wäre die Stoffqualität 5 des Herstellers Glatz zu empfehlen, die mit einer Wassersäule von 350 mm auftrumpft. Gartenschirme und Ampelschirme mit diesen Voraussetzungen bieten guten und langen Schutz bei leichtem bis mittlerem Regen und sind somit für den Gebrauch im Garten oder auf dem Balkon normalerweise ausreichend.
Die Stoffqualität 2 und 4 der Firma Glatz weisen lediglich einen Wert von 100-150 mm WS auf. Auch wenn diese Angaben nicht hoch erscheinen, bieten die Schirme trotzdem einen gewissen Schutz vor Regen und zwingen einen nicht zwangsläufig ins Trockene zu flüchten. Der Qualitätshersteller Glatz bietet ein großes Sortiment an hochwertigen Gartenschirmen. Die kleineren Ausführungen sind meist in runder Form erhältlich, während größere Schirme rechteckig oder quadratisch zu erwerben sind. Auch was Maße und Farbe betrifft, bietet Glatz eine vielfältige Auswahlmöglichkeit.
Stoffe mit einem Wert ab 700 mm Ws können auch einem stärkeren Regenguss standhalten und gelten als wasserdicht.
Problematisch sind dabei trotzdem oft die Nähte von Ampelschirm und Co. Die kleinen Löcher an der Naht lassen geringe Mengen an Feuchtigkeit durchdringen. Einzelne Tropfen können daher immer wieder ins Innere des Gartenschirms gelangen und die ein oder andere Person treffen.
Nach kurzer Zeit kann das Nähgarn allerdings so stark aufquellen, dass die Nahtlöcher verschlossen werden und die durchdringende Feuchtigkeit vermindert oder ganz unterbunden wird.
Einige wasserdichte Sonnendächer bestehen aus einem einzigen Tuch, lediglich an der Kante des Dachs befindet sich eine Naht. Dadurch findet der Regen keine Möglichkeit einzudringen.
Empfehlenswert ist dabei die Serie Sunline Waterproof der Firma Doppler. Die rechteckigen Sonnendächer verfügen im Durchschnitt über eine Wassersäule von 840 mm und verdienen damit zu Recht die Bezeichnung wasserdicht. Durch ihre kompakte Größe und rechteckige Form eignen sich die Schirme nicht nur für den Garten, sondern auch zum Beschatten eines Balkons.
Bei Schirmen für den Garten oder Ampelschirmen sollte das Merkmal „wasserdicht“ bei der Kaufentscheidung aber dennoch nicht die oberste Priorität haben. Vollständig wasserdicht sind die meisten Sonnenschirme nämlich nicht. Denn bei Seitenwind machen spätestens die heranwehenden Regentropfen ein gemütliches und trockenes Verweilen im Garten oder auf dem Balkon nicht mehr möglich – egal wie hochwertig das Schirmdach auch sein mag.
Die meisten größeren Sonnenschirme (zum Beispiel ein großer Marktschirm oder auch Ampelschirm) aus der Mittelklasse oder dem gehobenen Segment sind aber zumeist alle wasserabweisend oder weitestgehend wasserdicht.
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Nicht nur der verwendete Stoff, sondern vor allem die Imprägnierschicht schützt davor, ob und wie schnell Wasser durch das Schirmdach hindurch dringt. Die Imprägnierung sollte regelmäßig erneuert werden, nur so ist langanhaltender Schutz gewährleistet.
Die Imprägnierung können Sie auch selbst vornehmen. Spezielle Imprägniermittel sind im Handel erhältlich.
Ist der Schirm jedoch schon älter und auch die Bespannung schon stark ausgeblichen, bringt ein erneutes Imprägnieren nicht mehr den gewünschten Erfolg. Über kurz oder lang muss ein neuer Schirm her. Um nicht einen komplett neuen Garten- oder Ampelschirm kaufen zu müssen, kann man bei manchen Exemplaren auch nur die Bespannung austauschen. Dies ist zum Beispiel bei den Herstellern Glatz, Doppler, Knirps, Zangenberg oder Schneider Schirme möglich.
Letztlich gilt: Ein Sonnenschirm ist kein Regenschirm-Ersatz. Wer sich jedoch für einen hochwertigen, gut imprägnierten Schirm entscheidet, kann beim ein oder anderen Sommerregen sicher unter Ampelschirm und Co. Zuflucht suchen und wird trocken bleiben!
Sie können die Wasserresistenz Ihres Schirmes verlängern, indem Sie konsequent eine Schutzhülle verwenden. Das schützt Gartenschirm beziehungsweise Balkonschirm nicht nur vor Schmutz und Ausbleichen, sondern hält den Stoff bei Nichtgebrauch auch trocken und die Imprägnierung länger intakt. Wichtig ist dabei, dass Sie Ihren Sonnenschirm nach dem Regen bei windarmem Wetter nochmal öffnen und vollständig trocknen lassen. Denn wenn diese in noch feuchtem Zustand verpackt werden, kann es durch das feuchtwarme Mikroklima schnell zu unansehnlichen Stockflecken führen.
Ob Ampelschirm, Mittelmastschirm oder Marktschirm, rechteckig oder rund, in unterschiedlichen Größen und Farben - die Welt der Gartenschirme ist vielfältig und bunt. Haben auch Sie schon Ihr Lieblingsexemplar gefunden und bereits sanfte Sommerregen im Schutz des Schirms genossen? Schreiben Sie uns gerne Ihre Erfahrungen in den Kommentaren.
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