Ob kleine Wasseroase oder formell angelegter großer Gartenteich - worauf Sie beim Anlegen eines Gartenteichs achten sollten, erfahren Sie hier.
Egal, ob eine kleine Wasseroase oder ein formal angelegter großer Gartenteich mit einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen. Ein Teich im eigenen Garten ist in jedem Fall eine Bereicherung. Ein Gartenteich wertet den Garten nicht nur optisch auf, sondern ist der perfekte Rückzugsort, um auf einer Gartenbank oder der Terrasse den Fischen und Insekten bei ihrem bunten Treiben zuzusehen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Anlegen Ihres Gartenteichs achten sollten.
Grundsätzlich besteht die Wahl zwischen einem Teich mit vorgefertigtem Teichbecken aus Kunststoff oder einem klassischen Folienteich. Gerade für einen kleinen Gartenteich ist ein vorgefertigtes Becken schnell angelegt und sehr praktisch. Wie Sie einen Gartenteich mit Becken verlegen können und worauf zu achten ist, wird im Magazinbeitrag Fertigteich anlegen detailliert beschrieben.
Soll es allerdings ein etwas größeres Gewässer werden, vielleicht sogar ein Schwimmteich, ist ein Gartenteich mit flexibler Folie besser geeignet. So können Sie die individuelle Form und Größe selbst bestimmen. Dieser Teichbau ist allerdings etwas aufwendiger als jener mit fester Form. Beim Anlegen eines klassischen Gartenteichs müssen mindestens zwei, besser drei unterschiedlich tiefe Zonen ausgehoben werden:
- Sumpfzone: 10 - 20 cm tief
- Flachwasserzone: 40 - 50 cm tief
- Tiefwasserzone: 80 - 150 cm tief
Die Tiefe variiert mit der Größe und Form des Teichs und Ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen.
Weist Ihr Garten ein steiniges Erdreich auf, kann es passieren, dass zufolge von spitzen Steinen die daraufliegende Teichfolie beschädigt wird. Um dem vorzubeugen, entfernen Sie 10 cm Erdreich pro Zone mehr und füllen eine entsprechend starke Schicht mit Bausand auf.
Nun gehen Sie wie folgt vor:
Schritt 1: Markieren Sie die Gesamtfläche und die verschiedenen Teichzonen auf der Rasenfläche oder stecken diese durch Holzpflöcke ab.
Schritt 2: Entfernen Sie das Erdreich der ersten Zone, danach das der nächsttieferen Teichzone, bis hin zur tiefsten Stelle und somit dem Mittelpunkt des Teichs.
Schritt 3: Bei Bedarf füllen Sie die einzelnen Zonen mit Bausand auf (siehe oben). Zum Schutz der Teichfolie sollten Sie als erste Schicht ein Schutzvlies verlegen.
Schritt 4: Als zweite Schicht legen Sie das Erdloch sorgfältig mit Polyethylen- oder PVC-Folie aus, sodass der gesamte Boden des Teichs bedeckt ist.
Schritt 5: Zum Kaschieren bietet sich die Verwendung von Kies und Steinen an.
Schritt 6: Lassen Sie die Folie ausreichend überstehen, damit sie sozusagen als Sperre zum restlichen Teil des Gartens dient. Versehen Sie die Folie am Ufer mit ausreichend großen Steinen. So können die Wurzeln stark wuchernder Pflanzen außerhalb des Gartenteichs dem Gewässer keine Feuchtigkeit entziehen. Zusätzlich schützen die Steine die Folie vor schädlichem UV-Licht.
Schritt 7: Zu guter Letzt wird Wasser in den Teich gefüllt sowie mit der Bepflanzung und Gestaltung von Teich und Ufer begonnen.
Weitere nützliche Informationen, wie Sie einen solchen Teichbau vornehmen, finden Sie im Beitrag Folienteich anlegen.
Großflächige Gartenteiche haben den Vorteil, dass sich aufgrund der enthaltenen Wassermenge das ökologische Gleichgewicht deutlich schneller einstellt, als bei kleineren Teichen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Sie bei größeren Teichen gegebenenfalls eine Baugenehmigung der örtlichen Baubehörde brauchen. Das variiert zwar deutschlandweit je nach Bundesland, aber zumeist sind Gartenteiche von mehr als 100 Kubikmeter genehmigungspflichtig. Informieren Sie sich also rechtzeitig über die notwendige Genehmigung, bevor Sie den ersten Spatenstich setzen!
Am Anfang jeder Planung steht der geeignete Standort. Überlegen Sie daher, welcher Gartenteil sich für den Teichbau am besten eignet. Bedenken Sie auch, dass sich eventuell Kabel oder andere Gegenstände im Erdreich befinden könnten. Soll es dennoch dieser Ort sein, sorgen Sie dafür, dass störende Elemente vor oder während des Aushubs sicher entfernt werden. Der Boden sollte zudem nicht allzu sehr von starken Wurzeln durchsetzt sein, da der Druck des Wurzelwerks gerade bei Folienteichen zu Beschädigungen und somit zu undichten Stellen führen kann.
Der ideale Standort für einen Gartenteich ist ein halbschattiger Platz im Garten. Beachten Sie, dass zu viel Sonneneinstrahlung unkontrolliertes Algenwachstum anregt, zu wenig jedoch potenziellen Teichpflanzen schadet. Mindestens 5-6 Sonnenstunden am Tag sollten dort vorkommen, damit sich Leben im und am Teich optimal entwickeln kann.
Auf einer Gartenbank am eigenen Gartenteich unter einem großen Baum – das klingt für viele nach dem perfekten Rückzugsort im heimischen Grün. Auf den ersten Blick ist dies als halbschattiger Platz auch eine gute Standortwahl für Ihren Teich. Allerdings sollten Sie hierbei nicht vergessen, dass Bäume und auch große Sträucher das ganze Jahr über, vor allem aber im Herbst, eine nicht geringe Menge an Laub und Nadeln abwerfen. Diese fallen dann direkt in den Gartenteich und verrotten dort. Werden sie nicht zeitnah und regelmäßig entfernt, kann ein Zuviel davon das Wasser aus der Balance bringen. Denken Sie im Vorhinein an diesen höheren Pflegeaufwand des Teichs und wägen Sie ab, wenn Sie planen, Ihren Teich genau an so einer Stelle zu platzieren.
Die beste Jahreszeit, um im eigenen Garten einen Teich anzulegen, ist der Frühling.
Legen Sie diesen beispielsweise in den Monaten März und April an, hat er genügend Zeit während der Vegetationsperiode ein biologisches Gleichgewicht aufzubauen. Sie können einen Gartenteich auch noch im September oder Oktober anlegen, allerdings sollten Sie dann mit der Bepflanzung bis zum nächsten Frühjahr warten.
Prinzipiell können Sie zum Auffüllen normales Leitungswasser verwenden, allerdings muss es unter Umständen mit Wasserpflegemittel aus Prinzipiell können Sie zum Auffüllen normales Leitungswasser verwenden, allerdings muss es unter Umständen mit Wasserpflegemittel aus dem Fachhandel angereichert werden, da sich Leitungswasser regional unterscheidet. Informieren Sie sich bei Ihrem Wasserversorger über Kalkgehalt, pH-Wert und Wasserhärte und lassen Sie sich im Fachhandel beraten, ob und inwiefern Sie das Wasser aufbereiten müssen. Messen Sie, z. B. mit einer Wasseruhr, wie viel Wasser Sie in den Teich laufen lassen. Das ist gerade dann wichtig, wenn Sie das Wasser chemisch behandeln müssen. Denn je nach Wassermenge unterscheidet sich auch die Menge an Teichpflegemittel zur Behandlung des Teichwassers.
In den ersten Tagen nach dem Einfüllen des Teichs wird sich das Wasser eintrüben. Das ist vollkommen normal und kein Grund zur Sorge. Denn die Mikroorganismen für die biologische Ausgeglichenheit und „Reinigung“ des Wassers müssen erst langsam wachsen. Die Dauer hängt vom Härte- und Kalkgehalt des Wassers ab. Grundsätzlich klart kalkhaltiges Wasser schneller wieder auf. Haben Sie einfach etwas Geduld!
Bevor Sie Ihren angelegten Teich bepflanzen, beachten Sie bereits beim Kauf, welche Pflanzen für die unterschiedlichen Wassertiefen geeignet sind. Im Idealfall haben Sie bereits am Anfang des Teichbaus Ihre Ideen und Wahl an Pflanzen in einem Plan festgehalten und können nun direkt mit der Gestaltung beginnen.
Zum Bepflanzen eignet sich am besten der Frühling und Frühsommer, denn die milden Temperaturen und genügend Sonnenstunden erleichtern den Pflanzen das Anwachsen enorm. Arbeiten Sie sich dabei von der Tiefwasserzone (z. B. versenkbare Pflanzkörbe oder solche, die auf versenkten Steinen stehen) hin zur flachen Uferzone.
Verwenden Sie stets spezielle Teicherde, also nährstoffarme Erde. Vom Aushub übrig gebliebener Humus oder Blumenerde enthalten nämlich in der Regel zu viel Dünger. Die so ins Wasser abgegebenen Nährstoffe sind zu viel für Flora und Fauna im Gartenteich. Ein Überschuss an Stickstoff führt nach kürzester Zeit zu einer erhöhten Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten.
Wenn Sie im privaten Teich Fische halten möchten, eignet sich ein größerer Folienteich meist besser, da die Tiere so mehr Freiraum haben. Gerade wenn Sie an größere Fische wie Koi-Karpfen denken, sind die meisten vorgefertigten Becken viel zu klein. Zudem sollten Sie mit dem Einsatz der ersten Fische ein paar Monate warten, bis sich die ökologische Ausgewogenheit im Gewässer eingestellt hat. Wie auch bei Pflanzen empfiehlt es sich, Fische immer im Frühjahr in den Teich zu setzen, so haben die Tiere genügend Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen und gehen mit genug Widerstandskraft in die kalte Winterperiode.
Neben Pflanzen und Fischen können Sie Ihren Gartenteich auch mit einem reizvollen Bachlauf gestalten. Fließendes Gewässer versprüht einen zusätzlichen Charme und sorgt für ein Extra an Entspannung. Ein Bachlauf lässt sich in verschiedenen Größen, natürlich oder künstlich anlegen. Das Fließgewässer eignet sich für jede Art Teich, vom üppigen Schwimmteich bis zum kleinen Gartenteich.
Wenn Sie Ihre Wasseroase in der Nähe Ihrer Terrasse errichten, haben Sie immer einen Blick auf das beruhigende Nass und das wilde Treiben von Flora und Fauna. Alternativ bietet es sich an, eine Gartenbank in der Nähe des Gewässers aufzustellen. Achten Sie jedoch auf eine ausreichende Größe der Sitzgelegenheit. Sie werden nicht die einzige Person sein, die von dieser Oase der Ruhe profitieren möchte.
Haben Sie auch einen Gartenteich? Haben Sie sich für einen Fertigteich entschieden oder Ihren Teich mit Folie ausgekleidet – und warum?
Wir freuen uns auf Ihre Meinung rund ums Thema!
Kommentare (0)